Herbst ist gleich Farben, ist gleich Abenteuer
Immer wenn ich Vorträge über unsere Touren zeige, erzähle ich irgendwie am Rande, dass das große Abenteuer bereits vor der Haustür beginnt.
Man muss dabei aber bereit sein es als Abenteuer zu erkennen, zu begreifen und fähig sein, diese vielen möglichen Abenteuer zu sehen. Sie sind zudem auch unheimlich gut für das eigene Seelenheil. Unter Abenteuer verstehen viele Menschen meist nur abenteuerliche Reisen in ferne und zudem sehr exotische Länder. Dabei soll es dann auch irgendwie dauernd extreme abenteuerliche Erlebnisse geben.
Das Wetter muss dann zumindest wöchentlich Kapriolen schlagen, Gefahren an fast jeder Strassengabelung müssen lauern und giftige oder zumindest gefährliche Tiere müssen abgewehrt werden.
Zu den ultimativen Abenteuern gehört dann auch mindestens ein gemeiner Diebstahl, eine plötzliche Krankheit, welche fernab der Heimat natürlich zudem nicht heilbar ist. Und ein Überfall mit Horrorszenario setzt die abenteuerliche Abenteuer-Krone auf.
In diesem abenteuerlichen Sinne hatten wir unfreiwillig schon einige ,,Abenteuer'' weltweit zu bestehen. Diese möchten wir im Nachhinein auch nicht missen, denn diese ungewollt aufgezwungen, extremen Erlebnisse können auch eine lehrreiche Lebensbereicherung sein. Man lernt ja nie aus.
Abenteuer waren diese Erlebnisse für uns aber garantiert nicht, denn unter Abenteuer verstehen wir selbst etwas ganz anderes.
Anfang Oktober 2017 sind wir zum verlängerten Wochenende erstmals zum Bayrischen Wald gesaust. Eigentlich so gar nicht unser Abenteuerrevier, wäre da zu vermuten.
Wi + Gi im Bayrischen Wald? Die 2 mögen doch die Wärme, die Hitze, die Wüsten, die exotischen Länder, die latschen 5740 Wanderkilometer bis in den Oman oder Radeln um die Welt. Und jetzt schreibt der was über Abenteuer im Bayrischen Wald?
Natürlich waren wir schon öfters in irgendwelchen Wäldern unterwegs. Und ich will auch gleich gestehen, jeder Wald, egal wo, war für uns schon immer ein Abenteuer.
99 Prozent unserer bisherigen Touren waren genau von solchen Abenteuern geprägt. Die negativen Erlebnisse betrugen höchstens 1 Prozent, egal wo auf der Welt.
Millionen kleiner Abenteuer am Wegesrand sind nämlich letztendlich unser großes Abenteuer. Und darüber erzähle ich am liebsten.
Jede Region in der Welt hat seine Eigenheiten, seine Vielfalt, seine Besonderheiten, sein magisches Licht, und somit seine eigenen besondere Abenteuerromantik. Genau diese abenteuerliche Vielfalt lieben wir.
Mann und Frau müssen nicht das ferne, große oder exotische Abenteuer suchen um Abenteuer zur erleben. Das Abenteuer beginnt immer vor der Haustür.
Diese Abenteuer sind manchmal verborgen, verstecken sich clever oder trotzen mit viel Kraft den wechselnden Jahreszeiten.
Sie öffnen sich aber auch plötzlich, eröffnen somit weitere abenteuerliche Einblicke. Sie erzeugen fortlaufende Spannungen, lassen oftmals nur vermuten, lassen erhoffen und enttäuschen in der Regel diese Hoffnungen nicht.
Manche Abenteuer sind nicht zu übersehen. Und genau darin liegt der geschenkte Reiz, denn wir wollen wissen was sich da unter dem Feuerwerk der Farben abenteuerlich verbirgt.
Und in der Regel werden wir nicht enttäuscht. Also laufen wir viele Stunden von Abenteuer zu Abenteuer.
Dabei wird uns auch immer bewusst, um all die Abenteuer zu erleben, braucht es etwas sehr Wertvolles. Es ist die Zeit. Ohne Zeit machen sich die Abenteuer sehr rar.
Wir rennen nicht rauf zum Gipfelkreuz des Großen Arber. In der Langsamkeit liegt die abenteuerliche Glückseligkeit. Die versteckten Abenteuer benötigen einfach diese wertvolle Zeit. Und da wir diese wirklichen Abenteuer so lieben, kommen wir sicherlich nochmals in den Bayrischen Wald zurück, denn er hat unser abenteuerliches Leben sehr bereichert.
Abenteuerlich erlebt während 2 längerer Wanderungen am Großen Arber im Bayrischen Wald Anfang Oktober 2017.
Dankeschön für Ihr Interesse!!!