Der Dhofar um Salalah - Wir haben uns da schon öfters verliebt
Schon in der Antike war der Dhofar zusammen mit der Region Hadramaut (liegt im Jemen) als Arabia Felix berühmt. Arabia Felix bedeutet: Glückliches Arabien.
Die Berühmtheit war dem Harz des Weihrauchbaumes geschuldet, denn das Harz brachte für eine lange Zeit Wohlstand nach Südarabien. Wer einen kleinen Teil dieser Region erkunden möchte, sollte Salalah als Basislager nutzen. Salalah ist die abgelegenste Provinz des Sultanat Oman. Über 1000 km ist sie von Muscat entfernt.
Es lohnt sich aber, denn Salalah liegt unglaublich schön, von Bergen eingekesselt, am Arabischen Meer. Drei gigantische Gebirgszüge umzingeln wie ein Halbmond die in der Zwischenzeit sehr moderne Stadt. Es sind die Gebirge Jebel al Qamar, al Qara und al Samhan. Die höchste Erhebung ist der Samhan mit 1812 Metern Höhe. Quellen, Schluchten, Abstürze, Kamele, Wadis, Beduinen, Palmen, Oasen, Bergdörfer und vieles mehr prägen noch immer abseits von Salalah diese unglaublich schöne Gegend. Um die 500 Kilometer ziehen sich diese Gebirge vom Dhofar-Hochplateau entlang der Küste. Und genau in dieser Region werden wir unterwegs sein.
Allein in der unmittelbaren Nähe um Salalah gibt es sechs sehenswerte Quellen. Nur durch diese Quellen war und ist überhaupt ein menschliches Leben in der Region möglich. Die wichtigen Hauptquellen haben alle ein Kanalsystem und führen meist über viele Kilometer bis in die Plantagen und Gärten von Salalah.
Um die 20 Quellen haben wir bei all unseren Wanderungen in der Region bereits erkundet. Natürlich bleibt es da nicht aus, dass man dabei seine Lieblingsquellen öfters besucht.
Schon oft waren wir im Wadi Darbat unterwegs. Es hat uns schon immer sehr gut gefallen, denn neben der eigentlichen Quelle mit kleinem See kann man gut im Wadi Wandern. Im Wadi leben noch immer Bedus mit ihren Kamelen. Also ideal um einiges zu sehen.
Diesmal werden wir aber total überrascht. An der Zufahrtsstrasse in der Ebene sehen wir plötzlich einen Wasserfall am steilen Berghang. Das gibt es nicht! Wir glauben, wir träumen.
Zum ersten Mal erleben wir die Quelle von Darbat als Wasserfall, als Fluss und als kleinen See auf dem Hochplateau. Wir lassen das Auto in der Ebene am Wegesrand stehen. Wir wandern rauf zum Wasserfall, rauf auf das Hochplateau und See.
Der Weg ist nicht einfach, denn einen richtigen Wanderweg gibt es nicht. Wir folgen einfach den Kamelspuren durch die Felsen. Vom Wasserfall rauf auf das Plateau ist es am schwierigsten. Wir schaffen es aber irgendwie. Die Aussicht runter zum Meer ist gigantisch.
Auf dem Plateau angekommen, erklimmen wir eine weitere Steigung. Auch diese lohnt sich, denn der Flusslauf liegt unter uns wie ein Märchenfluss vor einer Palmenplantage.
Wir steigen erneut runter zum Fluss, durchqueren den Palmenhain und stehen nach ca. einer Stunde staunend vor den nächsten Kaskaden.
Von den Kaskaden bis zum kleinen See brauchen wir lange, denn Gi sagt zu jedem Kamel einige Worte. Momentan leben die Kamele im Wadi (in Wirklichkeit sind es Dromedare) wie im Paradies. Sie finden genug Grünzeug zum fressen.
Erst im Juni werden sie das Wadi verlassen. Da beginnt der Monsun im Dhofar für gut 4 Monate. Bis dahin sind auch ihre Babys kräftig genug um lange Wanderungen zu bestehen.
Um die 20 Kilometer sind wir an diesem Tag wandernd unterwegs. So grün haben wir das Wadi noch nie erlebt. Und der Wasserfall war einer der Höhepunkte. Damit hatten wir wahrlich nicht gerechnet.
Vor 5 Monaten zog ein Taifun über die Gebirge. Es stürmte und regnete fürchterlich. Noch immer suchen sich diese Regenmassen den Weg vom Plateau runter zum Arabischen Meer.
Ein weiteres Lieblingswadi von uns liegt nahe der Hauptstrasse von Thumrait nach Salalah. Da wo die Senke von Salalah beginnt, sprudelt stetig die Quelle vom Ayn Sahalnoot.
Im Jahre 2007, während unserer Weltumradlung, hatten wir hier unser Nachtlager aufgebaut. Seit dieser Zeit lieben wir das Wadi.
Speziell in den Morgen und Abendstunden verzaubert die tiefstehende Sonne das Wadi in ein Meer von Farben. Es ist auch die Zeit der Vögel. Alles was Flügel hat gibt sich ein Stelldichein. Unsere Lieblinge sind die Wildtauben und ein ganz besonderer Nestbauer.
Sie bauen Kugelnester in den Bäumen. In Äthiopien konnten wir sie auch schon beobachten. Es ist ein Rüppell's Webervogel.
All diese Quellen werden während der Monsunzeit mit Regenwasser versorgt. In den Hohlräumen der felsigen Gebirge sammelt sich das Regenwasser und tritt als Quelle aus. Die meisten Quellen führen das ganze Jahr über Wasser. Das meiste Regenwasser sammelt sich auf dem Hochplateau. Da sind auch die schönsten Aussichtspunkte von den Bergen bis runter aufs Meer zu finden.
Diese Aussichtspunkte findet man fast überall entlang der 3 Gebirge. Auch hier gilt, die Morgen-und Abendstunden belohnen mit genialem Licht. Einer der schönsten Aussichtspunkte hat der Berg Samhan mit seiner stolzen Höhe von 1812 Metern zu bieten. Er liegt östlich von Salalah.
Oft stauen sich die Nebel oder Wolken an den Felswänden.
Das Spiel zwischen Nebel, Wolken oder blauer Sicht wechselt oft im Minutentakt.
Richtung Westen, zur jemenitischen Grenze, überwindet man unzählige Auf- und Abfahrten auf abenteuerlichen Strassen. Die geilste Strasse der Region sind wir bereits 2007 während unserer Weltumradlung geradelt. Sie war da gerade 6 Monate neu erbaut und wurde ordentlich von unserem Schweiß getränkt.
An dieser ca.150 km langen Berg- und Talstrecke bis zur Jemengrenze sind einige der schönsten Strände zu erleben. An manchen Stränden findet man auch die genialen Strandpavillons. Für uns sind die immer prima zur Übernachtung. Alle haben eine Feuerstelle. Wenn man diesen Teil der Küste erleben möchte, sollte man den Passport dabei haben, denn bis zur Grenze gibt es zwei Kontrollstellen.
Die omanischen Polizisten sind sehr nette Menschen. Noch nie hatten wir an der Strecke Probleme.In den wenigen Dörfern an der Strecke ist es kein Problem Proviant zu kaufen. Die Strände sind alle ein Traum. Nicht jeden Traumstrand kann man direkt anfahren. Wir unternehmen oft längere Wanderungen um an unsere Lieblingstrände zu gelangen.
Und da bauen wir dann oft unsere Lieblings-Strand-Lager auf.
An der Weststrecke kann man auch drei kleinere Höhlen urkunden.
Die Oststrecke führt meist dicht am Meer entlang. In größeren Abständen laden einige schöne Ortschaften zur Erkundung ein. Unser Lieblingsplatz bei der Ortschaft Taqah sind die Klippen am östlichen Rand der kleinen Stadt. Auch hier findet man geniale Übernachtungsplätze. Schon sehr oft haben wir auf den Klippen im Zelt geschlafen.
Auch an der Oststrecke folgt Traumstrand auf Traumstrand.
Der Oman ist ideal wenn man einsame Strände entdecken möchte. Meist ist man da ganz alleine unterwegs. Nur an den Wochenenden (im Oman Donnerstag + Freitag) trifft man eventuell auch omanische Abenteurer. Wen man täglich trifft, sind die Kamele. Wir lieben sie.
Wir hoffen, der kleine Bericht hat etwas Freude bereitet. Salalah ist ideal für Erkundungen der Dhofarregion. Es gibt Hotels von 0 bis 5 Sterne. Man kann auch sehr entspannt mit dem Zelt unterwegs sein. Wir haben viel mit dem Fahrrad und während Wanderungen erkundet. Wenn man weniger Zeit hat, ist ein Auto ideal.
Dankeschön für Ihr Interesse!!!